Nr. 1124 Fabian von Feilitzsch an Kf. [Friedrich]
· 3. Oktober 1520 (Mittwoch nach Michaelis) · Altenburg · Brief · Konzept · deutsch ·
A:
LATh – HStA Weimar, EGA, Reg. Gg 980f, fol. 34r–37v, ediert wird fol. 36v–37v (Konzept).
Edition:
Droysen: Verhandlungen des Karl von Miltitz, S. 175f., Nr. 3 (Teiledition).
Droysen, Johann Gustav: Zur Reformationsgeschichte. Die Verhandlungen des Karl von Miltitz 1520. In: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Alterthumskunde 1 (1854). <https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/52657/1>, S. 170-177.
[1] Fabian von Feilitzsch teilt Kf. [Friedrich] mit, dass er und die zum Hofgericht versammelten Räte Haubold von Einsiedel und Hans von der Planitz sich mit den Räten Hz. Georgs von Sachsen, Nikolaus von Heinitz und Cäsar Pflugk, auftragsgemäß auf eine Antwort an Gf. Wilhelm von Nassau geeinigt haben. [2] Geplante Verhandlungen in Erfurt mit den Gesandten Lgf. [Philipps von Hessen]. [3] 200 Pferde für den Hochmeister des Deutschen Ordens [Mgf. Albrecht von Brandenburg] von Mgf. Kasimir [von Brandenburg] sowie Truppendurchzüge. [4] Berghandlung. [5] Verhandlungen des Karl von Miltitz mit Martin [Luther]. [6] Geldforderungen des Karl von Miltitz [vgl. Nr. 1009]. [7] [Johannes] Eck verbreitet in Leipzig die Bulle [„Exsurge Domine“].
[5] Euer churf. gnaden haben mir auch nagst von Gotha auß auff antzaig herr Karlh von Miltitz geschrieben, wu doctor Staupitz unnd anndere veter bey doctor Martinus der sachen halben, davon er sich dann mit inen zu Eyßleben unndterredt, nichts entlichs ausrichten wurden, so wolt er selbs gern bey doctor Martinus sein, allein trug er scheuh gegen Wittenberg zu ziehen etc. Darumb euer churf. gnaden begertt, das ich solchs doctor Martinus anzeigen unnd bey im synnen solt, wo es in nit sonder beschwerlich, das er sich irgent gegen Lichtenberg oder an ein ander ort nahen umb Wittenberg zu her Karln fugen und horen wolt, was er mit im reden und hanndeln wurd etc. Als will ich euern churf. gnaden nit bergen, das gedachter her Karlh vorgestern alhie bey mir gewest ist unnd vermerckt, sovil an ime, das er doctor Martinus gern gegen Eylberg haben und daselbs mit ime reden wolt, mich auch darauff gebeten, das ich ime derhalben solt schreiben, doch wolt er mir antzeigen, wann doctor Martinus dahin kommen solt. Wu mir nu von ime solche antzeig geschicht, will ich doctor Martinus schreiben. Ob er aber dahin gegen Eylberg kommen werd, mag ich nit wissen, doch was mir von ime darauff zu antwurt begegent, soll euer churf. gnaden unverhalten bleyben.
[6] Aber von wegen der funffhundert unnd dreytzehen ducaten, darumb her Karlh bey euern curf. gnaden auch ansuchung gethan, ubersennde ich euern curf. gnaden hiemit der verschreibung copei, so ich vor einem jar von euer churf. gnaden wegen mit her Karlhn aufgericht. Darauß werden euer curf. gnaden vernemmen, wie es umb solche ducaten gewanth ist. Weitter waiß euern curf. gnaden ich davon keinen bericht zuthun.
[7] Es ist auch doctor Eck von Rom wider in diese lannd kommen, welcher vom babst wider doctor Martinus grosse bullen hat bracht, wie unnd was gegen demselben soll gehanndelt und furgenommen werden. Er hat auch am negsten sontag zu Leyptzgk wollen predigen. Ehe er aber auff den predigstul kommen, sein wol an zcehen oder zwelff ennden uber in angeslagen worden, darumb er sein predigen hat ansteen lassen. Wie nu die bullen lauten, auch was das anslaen gewest, bericht mich Hanns von Taubenheym. Er habe solchs magister Spalatin zugeschigkt, der wirdet euern curf. gnaden solchs unverhalten nit lassen.
[5] Euer churf. gnaden haben mir auch nagst von Gotha auß auff antzaig herr Karlh von Miltitz geschrieben, wu doctor Staupitz unnd anndere veter bey doctor Martinus der sachen halben, davon er sich dann mit inen zu Eyßleben unndterredt, nichts entlichs ausrichten wurden, so wolt er selbs gern bey doctor Martinus sein, allein trug er scheuh gegen Wittenberg zu ziehen etc. Darumb euer churf. gnaden begertt, das ich solchs doctor Martinus anzeigen unnd bey im synnen solt, wo es in nit sonder beschwerlich, das er sich irgent gegen Lichtenberg oder an ein ander ort nahen umb Wittenberg zu her Karln fugen und horen wolt, was er mit im reden und hanndeln wurd etc. Als will ich euern churf. gnaden nit bergen, das gedachter her Karlh vorgestern alhie bey mir gewest ist unnd vermerckt, sovil an ime, das er doctor Martinus gern gegen Eylberg haben und daselbs mit ime reden wolt, mich auch darauff gebeten, das ich ime derhalben solt schreiben, doch wolt er mir antzeigen, wann doctor Martinus dahin kommen solt. Wu mir nu von ime solche antzeig geschicht, will ich doctor Martinus schreiben. Ob er aber dahin gegen Eylberg kommen werd, mag ich nit wissen, doch was mir von ime darauff zu antwurt begegent, soll euer churf. gnaden unverhalten bleyben.
[6] Aber von wegen der funffhundert unnd dreytzehen ducaten, darumb her Karlh bey euern curf. gnaden auch ansuchung gethan, ubersennde ich euern curf. gnaden hiemit der verschreibung copei, so ich vor einem jar von euer churf. gnaden wegen mit her Karlhn aufgericht. Darauß werden euer curf. gnaden vernemmen, wie es umb solche ducaten gewanth ist. Weitter waiß euern curf. gnaden ich davon keinen bericht zuthun.
[7] Es ist auch doctor Eck von Rom wider in diese lannd kommen, welcher vom babst wider doctor Martinus grosse bullen hat bracht, wie unnd was gegen demselben soll gehanndelt und furgenommen werden. Er hat auch am negsten sontag zu Leyptzgk wollen predigen. Ehe er aber auff den predigstul kommen, sein wol an zcehen oder zwelff ennden uber in angeslagen worden, darumb er sein predigen hat ansteen lassen. Wie nu die bullen lauten, auch was das anslaen gewest, bericht mich Hanns von Taubenheym. Er habe solchs magister Spalatin zugeschigkt, der wirdet euern curf. gnaden solchs unverhalten nit lassen.
Zitierempfehlung:
Nr. 1124. In: Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung. Online-Edition: https://bakfj.saw-leipzig.de/print/1124 [Datum des Zugriffs: 08.04.2025]
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