[1] Hz. Johann teilt den Amtmännern, Schossern, Bürgermeistern, Stadträten und Gemeinden des Kurfürstentums mit, dass ihn die Kustoden des Franziskanerordens von Leipzig und Thüringen, Johann Weygnant und Johann Schambach, über Nichteinhaltung der Ordensregeln durch einige Brüder in Kursachsen informiert haben. [2] Wenn die Ordensoberen ungehorsame Brüder ermahnen, sollen die Adressaten diese nicht schützen.

[1] Allen und iglichen unnsern amptleuten und schossern, burgermeistern, reten und gemeynden unnd ampt und stete inn gemeyn und sunderheit und die mit diesen brive ersucht werden. Lieben getreuen, unns haben die wurdigen und geistlichen und lieben andechtigen bruder Johanes Bamberga, visitator und custos zu Lipzik, und bruder Johannes Schambach, custos in Dhoringen, ordens sancti Francisci zuerkennen geben, wie sich etlich bruder barfusser ordens in etlichen unsern amptern und steten inn barffussen clostern enthalden, die doch der regel sancti Francisci und irer prelaten gehorsame nicht leisten noch geloben wollen, das der satzungen irs ordens entgegen und iren selen selikeiten beswerde infuret, welchs zu gedulden swere. [2] Und ist drauff unser meynung, so die genanten bruder und custodes oder prelaten etlich derselben eigenwilligen bruder bei euch finden und furnemen wurden, die in ordenlich wesen zubringen, ir wollent euch in die sachen nicht slahen noch die ungehorsamen bruder hanthaben, sundern sie mit den selben brudern, die in ein rechtvertigt wesen zubringen und gehen lassen, und disem guten wergk nicht vorhindernus thun. Darin geschehen unsere meynungen.
Zitierempfehlung:
Nr. 19. In: Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung. Online-Edition: https://bakfj.saw-leipzig.de/print/19 [Datum des Zugriffs: 28.03.2024]
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