Nr. 1627 Kf. Friedrich an Hans von der Planitz
· 25. Mai 1522 (Sonntag Vocem jocunditatis) · Lochau · Brief · Ausfertigung · deutsch ·
A:
LATh – HStA Weimar, EGA, Reg. E 88, fol. 120r–121v, ediert wird fol. 120rv (Ausfertigung).
B:
LATh – HStA Weimar, EGA, Reg. E 88, fol. 122rv (Konzept).
Editionen:
Wülcker/Virck: Planitz Berichte, S. 157f., Nr. 66 (Volltext, nach Überlieferung A).; Kolde: Friedrich der Weise, S. 64, Nr. 5 (Teiledition, datiert auf den 26. Mai 1522).
Des kursächsischen Rathes Hans von der Planitz Berichte aus dem Reichsregiment in Nürnberg 1521–1523, hrsg. von Ernst Wülcker und Hans Virck (Schriften der königlich sächsischen Kommission für Geschichte 3). Leipzig 1899.
Kolde, Theodor: Friedrich der Weise und die Anfänge der Reformation. Eine kirchenhistorische Skizze mit archivalischen Beilagen. Erlangen 1881. <https://www.digitale-sammlungen.de/en/view/bsb11610133>.
[1] Kf. Friedrich erhielt den Brief des Hans von der Planitz vom 14. Mai mit den Nachrichten über Ehz. Ferdinand [von Österreich] und Hz. Georg [von Sachsen]. Es ist nicht wahr, dass Martin [Luthers] Schriften mit Wissen und Einwilligung Kf. Friedrichs erscheinen, sonst hätte [Luther] die Schrift „Von beider Gestalt das Sakrament zu nehmen“ nicht veröffentlicht. [2] Kf. Friedrich wünscht weitere Informationen über den Statthalter [Ehz. Ferdinand von Österreich], das Reichsregiment und das Kammergericht. Kf. Friedrich soll im nächsten Quartal im Reichsregiment erscheinen. [3] Türkenhilfe.
[1] Lieber getreuer unnd rath, wir haben dein schreyben entpfangen, des datum heldet am vierzehenden tag May, unnd die antzaige, wie ertzhertzog Ferdinandus zu Nurmbergk einkomen, zugefallen vernomen. Aber belangend das schreyben, so unnser vetter mit uberschigkung doctor Martinus buchlein von beider gestalt das sacrament zuempfhaen etc. an das regement geschrieben, mogen wir wol gleuben, das unnser vetter in dem unnd anderm unsern unglympf unnd nachtail sucht, wiewol wir verhoffen, das wir seiner lieb dartzu nit ursache gegeben. Du magst unns aber wol entschuldigen, das unns mit unbilligkait auffgelegt, das doctor Martinus sein bucher mit unnßerm wisßen und willen sol außgehen lassen. Dan wan er unns folgen wolt, so wurd er das buch, so unnser vetter gein Nurmbergk geschigkt, nit außgehen, auch anders mehr undterlasßen haben, dan unns die verdrißlichen buchlein nie gefallen. Darumb uns in dem gantz unbillich aufflegung beschicht, und wollest also in dem zum besten furwendung thun, wie du waist, dan du hast auß unnsern antwurten, die wir den bischoffen zu Meissen unnd Merßeburg geben und dir hievor zugeschigkt, vernomen, was unnser gemut unnd meynung in dieser sachen ist.
[1] Lieber getreuer unnd rath, wir haben dein schreyben entpfangen, des datum heldet am vierzehenden tag May, unnd die antzaige, wie ertzhertzog Ferdinandus zu Nurmbergk einkomen, zugefallen vernomen. Aber belangend das schreyben, so unnser vetter mit uberschigkung doctor Martinus buchlein von beider gestalt das sacrament zuempfhaen etc. an das regement geschrieben, mogen wir wol gleuben, das unnser vetter in dem unnd anderm unsern unglympf unnd nachtail sucht, wiewol wir verhoffen, das wir seiner lieb dartzu nit ursache gegeben. Du magst unns aber wol entschuldigen, das unns mit unbilligkait auffgelegt, das doctor Martinus sein bucher mit unnßerm wisßen und willen sol außgehen lassen. Dan wan er unns folgen wolt, so wurd er das buch, so unnser vetter gein Nurmbergk geschigkt, nit außgehen, auch anders mehr undterlasßen haben, dan unns die verdrißlichen buchlein nie gefallen. Darumb uns in dem gantz unbillich aufflegung beschicht, und wollest also in dem zum besten furwendung thun, wie du waist, dan du hast auß unnsern antwurten, die wir den bischoffen zu Meissen unnd Merßeburg geben und dir hievor zugeschigkt, vernomen, was unnser gemut unnd meynung in dieser sachen ist.
Zitierempfehlung:
Nr. 1627. In: Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung. Online-Edition: https://bakfj.saw-leipzig.de/print/1627 [Datum des Zugriffs: 24.04.2025]
Lizenz:
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