[1] Der Rat der Stadt Wittenberg informiert Kf. Friedrich darüber, dass am heutigen Morgen etliche bewaffnete Universitätsangehörige sowie Bürger der Stadt (layn von den mitburgern) die Priester in der Pfarrkirche am Abhalten der Messe gehindert haben. Die Priester wurden von den Altären vertrieben und die Messbücher weggetragen. Ganz früh im Dunkeln wurden diejenigen Priester, die das Marienoffizium sangen, mit Steinen beworfen, die Messe wurde abgebrochen. [2] Der Stadtrat führte sofort Untersuchungen durch und will diejenigen Beteiligten, die ihm unterstehen, bestrafen. Auch der Rektor [Johann Eisermann] und die anderen herren der Universität boten auf Ersuchen des Rats an, die Täter zu bestrafen und gemeinsam mit dem Rat weiteren Aufruhr zu verhüten. Der Rat vermutet, dass viele beteiligt sind, die nicht seiner Obrigkeit unterstehen. [3] Der Rat zu Wittenberg bittet den Kf. um Unterstützung. Er selbst will die Angelegenheit weiter beobachten. [4] Zettel: Dem Rat wurde berichtet, dass viele Bürger sich den Aufrührern anschließen wollen. Wenn der Rat glaubwürdige Informationen hat, will er diese dem Kf. mitteilen.
Zitierempfehlung:
Nr. 1397. In: Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung. Online-Edition: https://bakfj.saw-leipzig.de/print/1397 [Datum des Zugriffs: 01.05.2025]
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