[1] Dekan, Senior und Kapitel des Allerheiligenstifts zu Wittenberg teilen Kf. Friedrich mit, dass sie von ihren Gesandten, die sie nach Torgau zu einem Beschluss über die Statuten geschickt hatten, einen Bericht über dabei aufgetretene Probleme und die Reaktion des Kf. erhalten haben. Der Aufforderung Friedrichs, ihm ihre endgültige Entscheidung schriftlich mitzuteilen, kommen sie wie folgt nach: [2] Sie klagen über die Belastung durch die geforderten drei Messen und bitten um Beibehaltung der bisherigen zwei Messen. [3] Ist der Kf. verärgert, wollen sie die in Torgau beschlossenen Artikel annehmen. Nur dem Artikel zur Jurisdiktion soll eine Klausel hinzugefügt werden. [4] Der Propst [Henning Göde] soll seine Lektion an der Universität selbst halten oder vertreten lassen, damit keine weiteren Versäumnisse entstehen. [5] Pfarreien in Uhlstädt und Wittenberg.
[1] Durchleuchtichster, hochgebornner churfurst und herre. Euern churf. g. seindt unßer demutige gebet gegen got, underthenige und willige dinste alzceit zcuvor. Gnedigster furst und herre, unßer geschickten gen Torgau, der statut halben entlich do selbst zubesliessen, haben uns, wie sich es abermals an eynem artickel, des wir uns nit vorsehen hetten, gestossen hath, auch darneben e. churf. g. gemut und begeren eroffent und zuerkennen gegeben, wie das wir e. churf. g. widerumb darauff unßer gemut, war uff wir enthlich ruhen und beharren wollen, auffs furderlichste in unßeren schrifften sollen zuschicken und vorstehn geben. [2] Dem nach haben wyr als die gehorßame e. churf. g. caplane erstlich den artickel, die wochentliche messen belangendt, dar durch den der besluß und entschafft dießer unßer statut itzunder ist nochblieben und vorhindert worden, vorgenommen und wie wol an dem statut der wochlichen messe, als wyr es alweg vorstanden haben und der buchstab das clar anzceigt, der sontag in die selbigen zcwu wochlichen messe ist mit eingeslossen und gerechent wurden und uns, das wyr nuhe zu dreien messen furthyn wochlich sollen vorpflicht sein, sehr hochbeswerlich ist, die weil wir uns vorhyn stets der tzwu messen gewegert und gegen euer churf. g. derhalben gesperret haben und alweg des mit gnaden gerne entladen wolten gewest sein, wie wyr auch noch, wo es euer churf. g. nicht bewegen wolt, undertheniglich bitten, e. churf. g. wolle uns der dritten messe gnediglich entnehmen und uns alzo beswern, das es ein bestandt haben und zukunfftige zceit mochte gehalden werden. [3] Wo aber euer churf. g. sich derhalben solt entsetzen und gegen uns mit ungnedigen willen und vordrieß solt bewegt werden, das dan uns hertzlich und treulich leidt were, ßo wollen wir euer churf. g. alleyn zu underthenigem gefallen, die wir yh nicht gerne vorbitteren und vorzcornen wolten, den selbigen artickel sampt den andern alle, wie sie itzt jungst zu Torgau beredt, beslossen und in die federn gebracht sein, vorwilligen, annehmen und halden, allein das zu dem artickel die jurisdiction belangendt diße volgendt clausul, wie es dan vor auch gestanden hat und bewilliget ist, gesatzt werde, doch alzo, das der, dem die jurisdiction zuerkant und geburn wirdt, der wider ein prelaten ader thumherren allein an volwort, willen und gunst des capitels ader des mehren teils nit gebrauche. [4] Des probsts lection halben, wie wol wir uns sein teglich vorsehen, wollen wir der universitet anzcegen, die selbige, der es geburt und zugehort, ßal im frunthlich schreiben und bitten, das ehr wolt kumen, sein lection, als die vornemst und an wellicher am meisten gelegen ist, wolle bestellen ader selbst leßen, uff das die selbige lection der universitet zu grosserem schaden und nachteil nicht lenger noch bleibe und vorseumet werde. [5] Wie es auch umb die pfar Ulstadt ein gestalt hat, wiel doctor Carolstadt e. churf. g. unterthenige unterrichtung thuen. Der pfarhalben zu Wittenberg biten wir alten thumherrn undertheniglich, e. churf. g. wolle uns bei unseren alten herkommen, privilegien und herlikeiten gnediglich bleiben lassen. Do mit bevehlen wir uns eu. churf. g., der wir alzceit undertheniglich zu dienen vorpflicht sein und uns als die gehorßamen capellan alzceit willig und gerne erkennen.
[1] Durchleuchtichster, hochgebornner churfurst und herre. Euern churf. g. seindt unßer demutige gebet gegen got, underthenige und willige dinste alzceit zcuvor. Gnedigster furst und herre, unßer geschickten gen Torgau, der statut halben entlich do selbst zubesliessen, haben uns, wie sich es abermals an eynem artickel, des wir uns nit vorsehen hetten, gestossen hath, auch darneben e. churf. g. gemut und begeren eroffent und zuerkennen gegeben, wie das wir e. churf. g. widerumb darauff unßer gemut, war uff wir enthlich ruhen und beharren wollen, auffs furderlichste in unßeren schrifften sollen zuschicken und vorstehn geben. [2] Dem nach haben wyr als die gehorßame e. churf. g. caplane erstlich den artickel, die wochentliche messen belangendt, dar durch den der besluß und entschafft dießer unßer statut itzunder ist nochblieben und vorhindert worden, vorgenommen und wie wol an dem statut der wochlichen messe, als wyr es alweg vorstanden haben und der buchstab das clar anzceigt, der sontag in die selbigen zcwu wochlichen messe ist mit eingeslossen und gerechent wurden und uns, das wyr nuhe zu dreien messen furthyn wochlich sollen vorpflicht sein, sehr hochbeswerlich ist, die weil wir uns vorhyn stets der tzwu messen gewegert und gegen euer churf. g. derhalben gesperret haben und alweg des mit gnaden gerne entladen wolten gewest sein, wie wyr auch noch, wo es euer churf. g. nicht bewegen wolt, undertheniglich bitten, e. churf. g. wolle uns der dritten messe gnediglich entnehmen und uns alzo beswern, das es ein bestandt haben und zukunfftige zceit mochte gehalden werden. [3] Wo aber euer churf. g. sich derhalben solt entsetzen und gegen uns mit ungnedigen willen und vordrieß solt bewegt werden, das dan uns hertzlich und treulich leidt were, ßo wollen wir euer churf. g. alleyn zu underthenigem gefallen, die wir yh nicht gerne vorbitteren und vorzcornen wolten, den selbigen artickel sampt den andern alle, wie sie itzt jungst zu Torgau beredt, beslossen und in die federn gebracht sein, vorwilligen, annehmen und halden, allein das zu dem artickel die jurisdiction belangendt diße volgendt clausul, wie es dan vor auch gestanden hat und bewilliget ist, gesatzt werde, doch alzo, das der, dem die jurisdiction zuerkant und geburn wirdt, der wider ein prelaten ader thumherren allein an volwort, willen und gunst des capitels ader des mehren teils nit gebrauche. [4] Des probsts lection halben, wie wol wir uns sein teglich vorsehen, wollen wir der universitet anzcegen, die selbige, der es geburt und zugehort, ßal im frunthlich schreiben und bitten, das ehr wolt kumen, sein lection, als die vornemst und an wellicher am meisten gelegen ist, wolle bestellen ader selbst leßen, uff das die selbige lection der universitet zu grosserem schaden und nachteil nicht lenger noch bleibe und vorseumet werde. [5] Wie es auch umb die pfar Ulstadt ein gestalt hat, wiel doctor Carolstadt e. churf. g. unterthenige unterrichtung thuen. Der pfarhalben zu Wittenberg biten wir alten thumherrn undertheniglich, e. churf. g. wolle uns bei unseren alten herkommen, privilegien und herlikeiten gnediglich bleiben lassen. Do mit bevehlen wir uns eu. churf. g., der wir alzceit undertheniglich zu dienen vorpflicht sein und uns als die gehorßamen capellan alzceit willig und gerne erkennen.
Zitierempfehlung:
Nr. 500. In: Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung. Online-Edition: https://bakfj.saw-leipzig.de/print/500 [Datum des Zugriffs: 14.12.2025]
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