[1] Hz. Johann empfing das Schreiben [Nr. 833] des Kapitels des Domstifts zu Würzburg mit der Nachricht, dass Bf. Lorenz von Würzburg gestorben ist. [2] Johann hat das Schreiben, das auch an Kf. Friedrich gerichtet war und eine Bitte um Beistand enthält, an seinen Bruder weitergeleitet [vgl. Nr. 838]. [3] Hz. Johann informiert das Kapitel über seine Abstimmung mit Friedrich, im Kurfürstentum [Sachsen] zur Heerfolge (aufgebodt) aufzurufen. Sie werden, wenn es nötig ist, ihrem Bündnis entsprechend das Kapitel unterstützen.

[1] Unnsern gunstigen grus zuvor. Erwirdigen unnd wirdigen, lieben besundern, als ir dem hochgebornnen fursten herrn Friderichen, hertzogen zu Sachssen, churfursten etc., unnserm lieben brudern unnd unns geschrieben mit anzcaige, wie der hochwirdig in godt unnser besunder lieber her unnd freundt, her Lorenz, weylandt bischoff zu Wurtzburg unnd hertzog in Francken, durch schickung des almechtigen suntags negst verschynnen zu nacht mit den heyligen sacramenten cristenlich verwart todes verschiden unnd mit hoher andacht und vernunfft sein endt von disser welt beschlossen hadt, haben wir, als wir alher in unser hofhaltung kommen, empfangen unnd fernners innhalts sambt euer bit horen lesen. Unnd haben gedachts unnsers hern unnd freundts totlichen abgang nit gern vernomen, godt der almechtig geruch seiner selen gnedig unnd barmhertzig zusein, wollen auch desselben sell als unnsers lieben freundts mit guten wercken nachzethun gedencken. [2] Als ir aber fernner gebeten, euch unnd den stifft in gnedigen bevelh zuhaben, auch das unnser lieber bruder und wir in betrachtung der freundtlichen aynung, dieweil die leufft schwinde, in unnserm furstenthumb und landen allenthalben auffgebodt zethun etc., und nachdem solch euer schreyben an unsern brudern mit heldet, haben wir dasselb als baldt an sein lieb auch gelangen lassen unnd sunder zcweyfel, sein lieb werden auch unsers hern unnd freundes sele mit begehung guter werck nichts wenigers dan wir bedencken. [3] Daneben wollen wir euch auch gnediger meynung nit verhalten, das wir unns in betrachtung der selzamen leufft mit unserm brudern allenthalb in seiner lieb und unserm furstenthumb aufgebodt zethun hievor verainiget haben, welche brieff verfertigt unnd ab gotwil morgen des tagks ausgehen sollen. Unnd wo von ymandes euch oder dem stifft widerwertigs zuerzcaigen unterstanden unnd unser lieber bruder unnd wir derhalben angesucht werden, wollen wir uns als dan mit radt und hilff dem verwantnus nach unverweislich halten. Solchs haben wir euch gnediger meynung nit verhalten wollen, dan euch zu gnaden sindt wir genaigt.
Zitierempfehlung:
Nr. 839. In: Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung. Online-Edition: https://bakfj.saw-leipzig.de/print/839 [Datum des Zugriffs: 08.06.2025]
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