[0] Hz. Johann regelt angesichts der Vergänglichkeit des menschlichen Lebens unter Anrufung von Heiligen und mit Zustimmung Kf. Friedrichs seinen letzten Willen. [1] Hz. Johann bekennt sich zum christlichen Glauben und möchte auch in diesem sterben. [2] Er möchte im Chor der Wittenberger Allerheiligenstiftskirche mit einer Grabplatte und einem Epitaph beigesetzt werden. [3] Sein Erbe sollen seine ehelichen männlichen Nachkommen antreten. [4] Seine Tochter Maria soll bei ihrer Eheschließung die übliche Mitgift in Höhe von 20000 Gulden erhalten. [5] Kf. Friedrich wird zum Vormund seiner Kinder, Hz. Johann Friedrich und Hzn. Maria, eingesetzt. [6] Hz. Johann setzt die Zahlung der Präsenzgelder für die Vigilien und Messen zu seiner Beisetzung fest. [7] Er regelt die Vergabe von Almosen zu seiner Beisetzung und innerhalb der vierwöchigen Trauerzeit sowie die Zahlung der Präsenzgelder für Vigilien und Messen während der vierwöchigen Trauerzeit. [8] Er wünscht bei seiner Beisetzung keine ständische Pracht. [9] Seine Ehefrau, Hzn. Margarethe von Sachsen, und seine Tochter, Hzn. Maria von Sachsen, erhalten bestimmte Kleinodien. [10] Die Messstiftungen in den Schlosskapellen zu Weimar und Torgau sowie die jährlichen Spenden in der Fastenzeit sollen erhalten bleiben. [11] Die Stifte in Meißen und Altenburg erhalten je eine Stiftung von 200 Gulden, aus deren Zinsen ein Jahrtag zum Gedächtnis an Johann finanziert werden soll. [12] Seine Söhne oder in deren Todesfall Kf. Friedrich sollen für Johanns Untertanen, seine Ehefrau sowie für seine Diener sorgen und der Willkür durch Amtleute entgegentreten. [13] Alle Schulden sollen beglichen werden. [14] Eine Stiftung zu Johanns Gedenken in Höhe von 1000 Gulden soll unter 48 Klöstern und der Wallfahrtskirche zu Eicha aufgeteilt werden. [15] Das Testament soll durch Kf. Friedrich, Hz. Johann Friedrich von Sachsen, Hz. Philipp von Braunschweig-Grubenhagen und Gf. Siegmund von Gleichen vollzogen werden. [16] Der Hz. behält sich Änderungen des Testaments vor. [17] Beglaubigt durch Hz. Johanns Siegel und durch die Testamentsvollstrecker sowie anerkannt und bezeugt von Heinrich vom Ende, Fabian von Feilitzsch, Friedrich von Thun, Hauptmann zu Weimar, Wolf von Weißenbach, Nikel vom Ende, Marschall, und Burkhard Hund, Amtmann zu Gotha.

[0] Got von hymmel walts nue und zu allerzeit. Von gots gnaden wir Johans, herzog zu Sachssen, lantgrave in Duringen und marggrave zu Meyssen. Nachdem wir aus verleyhong gots des almechtigen zu hertze und synne gefurt, wie zurgenglich und sorgfeldig das menschlich leben auf diesem jamertaell und keyne bleibende stadt, sonder der weg der bilgramschaft zum ewigen leben ist, darumb dem menschen nichts heylbarers odir seligers sein mag, dan guete achtong uf seinen abscheit zegeben unnd dergestalt, das er den in zeit seins lebens vorsichtigklich und cristlich verorden, uf das er, dieweil nichts gewissers dan der toedt und nichts ungewissers dan die stunde desselben, nicht ubereilt und uberfallen werd, sonder desta freier unnd sicherer in dieser bilgramschaft wandern, des todts warten, sein leben vollenden und beschliessen und aus gotlicher gnad und barmherzigkeit zu der ewigen seligkeit kommen moige. Derhalben in dem namen der ewigen und ungeteilten allerheiligsten dreivaldigkeit und der hochgelobten jungfrauen sant Marien, unsers heyligen apostels sand Jacofs des grossen, unsers heyligen engels unnd nachgeschribner unser patron der heyligen dreykonige, sand Cristofs, sand Georgen, sand Jheronimus, sand Francisci, sand Johans des teuffers, sand Johans des zwelfboten, sand Anthonien, sand Sebastians, sand Florians, sand Sigismonden, sand Bonifacien, sand Eustachien, sand Egidien, sand Peters, sand Pauls, sand Lorentzen, sand Huprechten, sand Annen, sand Blasien, sand Barbaren, sand Katherinen, sand Margareten, sand Dorotheen, sand Marien Magdalenen, sand Appolonien, sand Allexien, sand Rochen, sand Jobs, sand Valtens, sand Michels, sand Andreen, sand Thomas, sand Niclasen, sand Martins, sand Elisabeten, sand Stephan, sand Wolfgangs und allergotsheyligen, setzen und ordnen wir, obgnanter herzog Hanns, als ein cristlicher furst unser selen zu trost und seligkeit in dem ewigen leben zuentpfinden, wolbedechtigklich mit guetem wissen und bewilligen des hochgebornen fursten, hern Friderichs, herzogen zu Sachssen, churfursten etc., lantgraven in Duringen und marggraven zu Meyssen, unsers freuntlichen lieben bruders und gefattern, unser testament und letzten willen unnd bestellen durch die hiernachgemelten unsere testamentarien von stund, wan got der almechtig uns von dieser weld erfordern werd, zuvolfertigen und zuvolziehen, gehalten zewerden, inmassen von puncten zu puncten nachgeschrieben und außgedruckt ist.
[1] Zum ersten protestirn und bezeugen wir, herzogk Hans zu Sachssen etc., fur euch allen, so gegenwertig sein, das wir nach dem willen des almechtigen gots von dieser weld scheiden wollen als ein cristlich mensch und bevelen unser sele dem almechtigen gutigen gotte in seine grundtlose barmhertzigkeit und in das verdienst des bittern leidens unsers lieben hern Jesu Cristi und in die furbete unser vorangezeigten patron und aller lieben heyligen.
[2] Vor das ander setzen, ordnen und wollen wir, das unser corper in aller gotsheiligen stiftkirchen zu Wittenberg in dem khor sol bestadt und begraben und kein erhohet grab gemacht werden, sonder ein schlechter leichstein mit einem messenplech, daruf ein biltnis in einer furstlichen kleidong mit umbschrieft unsers titels, wapen und jarzall sol auf das grab gelegt werden. Abir uns zu gedechtnis sol im chor ein gegossen bild unser gestaltnis mit wapen, titell und jarzall, wue man die bequemeste stadt darzu haben wirt, in die mauer gesatzt und aufgericht werden.
[3] Darnach schaffen, ordnen und wollen wir, das alle unsere lande und leute und was wir von rechte verlassen, ouch barschaft, kleinot darzu schulde, was der redlicher schein und anzeige vorhanden sein wirt, uf unsere eliche menliche leibslehens erben kommen und gefallen sollen, in mangel derselben alsdan auf den hochgebornen fursten hern Friderichen, herzogen zu Sachssen, churfurstn etc., lantgraven in Duringen und marggraven zu Meyssen, unsern freuntlichen lieben bruder und gefattern. Doch das fur allen dingen dis unser testament und letzter wille, wie wir den in dieser unser schrieft verordent, zuvor gentzlich voltzogen und außgericht werd und ob zu solcher außrichtong gelt odir anders mangeln wurd, so sollen etliche unser kleinoter, vorradt und die jerlichen nutzongen, so uns zustendig gewest und ehir unsers absterbens fellig wurden, angegrieffen, damit dieser unser letzter wille gantzs one allen abbruch durch unsern lieben bruder und gefattern, als den obirsten testamentarien odir unsere menliche leibslehens erben, sovil wir der hinder uns verliessen, ausgericht werde. Wue abir gnanter unser lieber bruder und gefatter ehir dan wir mit tode abgehen, das bey got stehit, und keyne eliche menliche leibslehenserben hinder ime lassen wurde, so wollen wir dis alles zuvorandern in unserm willen furbehalten haben.
[4] Und nachdem uns got der almechtige dieser zeit mit einer dochter versehen, Maria gnant, damit dieselbige und, ob uns got der mehir geben und wir nach unserm absterben hinder uns lassen wurden, eine itzliche als geborne herzogin zu Sachssen versehen werd, ordnen und schaffen wir, das unsern dochtern, sovil wir der hinder uns verlassen, wue sie elich werden, itzlicher zwenzigtausent gulden nach herkommen und gewonheit des hauses zu Sachssen zu heimsteuer odir heyradtgelde gereicht, darzu einer ydern, wie sich geboirt, furstliche kleydong, zierheit und kleinoter mitgegeben werden sollen.
[5] Wir ordnen und setzen ouch, das gedachter unser lieber bruder und gefatter des hochgebornen fursten, unsers lieben soens, herzog Hansen Friderichs etc., und gnanter unser dochter Marien und sovil wir soene und dochter hinder uns verlassen werden, obrister vormond und tutor sein soll. Darumb wir seine lieb ufs freuntlichst bitten, denselben bis zu iren mondigen jarn, wie getreuen vormunden und tutorn eigent und geboirt, furzesein, als unser gentzlich vertrauen zu seiner lieb stehit.
[6] Wir schaffen, ordnen und wollen ouch, das uf den tag unsers begrebnis zu Wittenberg dreyunddreissig reynisch gulden an montzs den priestern, corales, knaben und custos etc., die den abent zuvor bey der vigilien sein und auf den morgen messe singen odir lesen werden, es sein geistliche odir weltliche priester, zu presentzs gegeben, die sollen under inen, nachdem ir viel sein, außgeteilt werden. Doch also, das einem prelaten odir thumhern under syben zinßgroschen, einem vicarien, capplan odir einem andern priester nicht under funfgroschen, einem chorales nicht under dreyen groschen und einem knaben nicht under zweyen groschen gegeben werd, doch sonder einiche kost und getranck.
[7] Wir ordnen ouch, das alsdan zehen gulden an gelde und brot von dreyssig scheffeln korns gebacken, armenleuten umb gotswillen soll gegeben werden und darnach ir viell sein außgeteilt, so sollen ouch die vierwochen ubir itzlichen tag funfzig zinsgroschen, das sechzig alde schog macht, den priestern, geistlichen odir weltlichen, von wanne sie kommen und in dem stieft messe halden und fur unsere sele bitten, zu presentzs gegeben werden.
Es soll ouch allen tag die vierwochen ubir armen menschen, die bey den vigilien und seleampten sein, ein gulden und brot von vier scheffell korns, das die vierwochen ubir achtundzwenzig gulden an gelde und hundert zwelf scheffell korn wirt machen, umb gots willen gereicht und gegeben werden.
Abir uf den dreyssigsten tag unsers begengnis ordnen wir hundert gulden den priestern, geistlich odir weltlich, welche vigilien mit neun lection und seleampt der heyligen messe syngen odir lesen, ouch den chorales und andern personen der kirchen zu presentzs und abir kein kost odir getranck und soll dieselb presentzs also ausgeteilt werden, das einem ydern prelaten odir thumhern des stiefts ein gulden, vicarien, capplanen und andern priestern yderm ein halben gulden, einem chorales odir knaben ein ort gegeben werd. Derhalben die priester verpflicht sein sollen, den ewigen got in iren gebeten und ampten der heyligen messen fur unsere sele zebitten, darzu sie dan von den jenigen, so die presentzs ausgeben, vermant und erinnert werden sollen. So sol alsdan den armenleuten abirmals dreyssig gulden an gelde und von neuntzig scheffel korns brot umb gotswiln gegeben werden.
Es sollen ouch die vierwochen des begengnus ydere woche besondern, welcher tag in der wochen darzu gelegen sein wirt, zu Wittenberg in beyden stuben selebaed fur die armen bestalt und verordent werden, darzu wir zwelf gulden verschaffen.
Es sollen ouch fur zweyhundert gulden funfzig gemeine wullentuch schwartzs und grau armenleuten, die des am notturftigsten und nicht nach gonst, außgeschnitten und ye einer person syben leibsche elen umb gotswillen gegeben werden.
[8] Wir schaffen, orden und wollen ouch, das zu unserm begrebnis und begengnis nymandts von furstn, frauen, noch jungfrauen geladen noch gebeten, ausgescheiden unser liebe gemahel mit unsern dochtern, wue wir der hinder uns verliessen, mit iren frauenzymern, ouch nicht pferde umb den altar gezogen, sonder was unser lieber bruder und gefatter odir unsere leibslehenserben, wue wir der liessen, odir sonst ymants uns guets nachthun will, das sol geistlichen und weltlichen priestern und armenleuten bescheen und alle zeitliche geprenge, sovil sich zymen will, gemieden werden.
[9] Und damit die hochgeborne furstin, unsere liebe gemahell, frau Margret, herzogin zu Sachssen etc., geborne furstin zu Anhalt etc. und unsere dochter Maria in zeit irs lebens unser sele gegen got dem almechtigen zuvorbitten nicht vergessen, schaffen wir gedachter unser gemahel ein langes gulden halsbandt, darinne sein schmaragden, demuten, perlen und schlechte rubinen teffelein, daran hangt ein kleynot mit dreyen grossen steynen und perlen, nemlich einem schmaragd, einem saphir und rubyn pallas. Darzu ein tausent gulden, die ir one alle wegerong folgen und zustund nach unserm gehaltenen dreyssigsten von unser gelassen baerschafft odir guetern bezalt werden sollen, ouch zwelf essesilber und vier comentsilberle, zwey wasser silber odir scheuren gnent, item sechs vergulte knorrichte und verdeckte kopff, alle mit dem meckelnburgschen wapen gezeichent odir dergleichen. Und unser dochter Marien schaffen wir vier halsbender und ein klein kleynot, das an ein halsbendlein gehoert und drey guldene ketten, die eine ist gemacht wie eine bornkette, gehet ofte umb den hals, wigt ongeverlich drithalbhundert gulden odir mehir, die andern zwue ketten sein kurtzs und ineinander geflochten, wurd abir unser dochter ehir dan unser soen mit tode abgehen, so sollen die gemelten halsbender und ketten unserm soene, wie andere unser kleinoter, hab und gueter folgen und pleiben.
[10] Und nachdem wir unser selen trostlich achten, das unser lieben frauen gezeiten und aller gotsdienst, wie itzondt in beyden cappellen zu Torgau und Weymar gehalten, von unsern erben ouch dermasse voltzogen werde, haben wir uns mit unserm lieben bruder vereinigt, dieselben confirmirn und bestetigen zelassen. Wue nue dasselbig in zeit unsers lebens nicht gescheen were, bitten wir unsern lieben bruder und unsern soen daranzesein, das dieselben gezeiten in allermasse, wie sie itztgehalten werden, fur und fur zuvolbringen bestetigt und confirmirt werden. Dergleichen ob wir uns dieweil wir lebten mit unserm freuntlichen lieben bruder und gefattern der jerlichen spende halben in der fasten, dae man ydere woche die gantze faste ubir drey tage in der wochen itzlichem, der darzu kombt, zweybrot, ein halben hering und ein lauen pfennig geben ist, wie von unsern vorfarn seliger und loblicher gedechtnis und nachvolgend bey unserm lieben bruder und uns gescheen, nicht vereinigten, damit dieselb jerlich wurde gegeben, so bitten wir ufs freuntlichste, ist auch unser geschefte, wille und meynong, das unser lieber bruder und gefatter und unsere menliche leibslehenserben verschaffn und verfugen wollen, das die durch sie von unsern erben und nachkommen, also wie von altershere, ungeringert, fur und fur alle jar außgericht werde.
[11] Wir schaffen und ordnen ouch, das nach unserm absterben alßbald zweyhundert gulden dem stieft zu Meyssen, desgleichen zweyhundert gulden sand Georgen stieft zu Aldenburg zu guete sollen angelegt werden und von denselben zinsen sol den personen in yderm stieft besondern uf einen jartag, den sie uns dafur halten sollen, ein zimlich presentzs gegeben und was daran uberbleiben wirt, sol uf denselben jartag armenleuten gereicht und ausgeteiltt werden.
[12] Wir bitten ouch freuntlich, das gedachte unsere leibslehenserben und in mangel derselben unser lieber bruder und gefatter inen unsere lande und leute, ouch unsere freuntliche liebe gemahell, freuntlich, treulich und gnedigklich wolten lassen befolen sein, sie mit aufsetzen, steuern und andern beschwerongen sovill ymmer moglich verschonen. Das wir aufs hochst aus vaterlicher treu und bruderlicher liebe wollen gebeten und vermant haben.
Ferrer bitten wir ouch gar freuntlich, unsere gelasne dyner in gnedigem bevel zehaben, und wue die odir ir einßteils bleiben wolten, sie fur andern zubehalten, wue aber nicht, alsdan sie mit gnaden und guetem von sich kommen lassen.
Und ob sich ymants beclagen wurde, das yme etwas durch die ambtleute odir andere, die verwaltong gehabt, genommen odir mit unrecht entzogen, ubir das inen in iren pflichten solchs nicht zethun eingebunden, in deme bitten wir vleissige erkundong furzewenden und so befunden, das ymant dermasse beschwert, ime dasselbig one verzug wider zuvorschaffen.
[13] Wir orden und schaffen ouch, das alle unsere kuntliche und beweyßliche schulde, die wir zuentrichten, sein dynern odir andern, von unsern leibslehenserben und in mangel derselben von unserm lieben brudern und gefattern redlich sollen bezalt werden.
[14] Wir bescheiden ouch tausent reynische gulden in funfzig klostere, in unsers lieben brudern und gefattern und unsern furstentumben und landen gelegen, nemlich den carteusern, den clostern zu sand Niclas, zu sand Katherinen, den barfuissern, predigern zu sand Elisabet in umb Eysenach gelegen, dem jungfrauen closter zu Creutzpurg zu sand Jacof, den augustinern und jungfraukloster zu Gota, Reinhartsborn, Georgentaell, Ichtershausen, den barfuissern zu Weymar, dem closter zu Oberweymar, dem closter zu Eyterschberg, zu Jhene dem pauler closter, den marienknechten, dem jungfrau closter, zu Weyda den baerfuissern und jungfrau kloster, Myldenfort, Cronschwitzs, den barfuissern zu Cuburg, Monchrote, zu Zwickou den baerfuissern, zum Peterschberg bey Eysenberg, zu Plauen den paulern, Burgeln, Laußnitzs, Buchau, Rodau, Cappelndorf, Heustorf, zu Torgau dem barfuisserkloster, Lichtenberg, den augustinern zur Neustadt an der Orla, den augustinern zu Pesneck, den augustinern zu Grym, dem jungfraukloster zu Nymbtschen, den barfuissern zu Wittenberg und den augustinern daeselbst, zu Aldenburg den barfuissern und uf unser lieben frauenberg, dem jungfraukloster bey Alstedt, den augustinern zu Hertzberg, Sitzerode, unser lieben frauen zur Eichen bey Leipzigk, den barfuissern zu Salvelt, den carteusern zu Krymmitsch und dem closter zu Brene. Davon yderm kloster zwenzig gulden, uns die vier wochen dafur mit andacht zehalten und unsern namen in ire todenbucher, die sie wochenlich lesen, zeschreiben und unser also ewigklich zugedencken, und wollen im namen gots damit beschlossen haben.
[15] Und auf das dis unser testament und letzter wille mit alle und itzlichem inhalt stete, veste unnd unverbrochlich gehalten und voltzogen werd, so haben wir das in der aller besten form, so ymmer bescheen und im rechten allerbestendigst sein sol und mag, gesatzt, geordent und geschaft und des zu volziehong zu unsern testamentarien verordent und gemacht, orden und machen gegenwertigklich in kraft dis testaments und letzten willens die hochgebornen fursten hern Friderichen, herzogen zu Sachssen, des Heyligen Romischen Reichs ertzsmarsschalg und churfursten, lantgraven in Duringen und marggraven zu Meyssen, unsern freuntlichen lieben bruder und gefattern fur den obristen, unsern lieben soen, herzog Hansen Friderich etc., hern Philipsen, herzogen zu Brunschwig etc., unsern lieben ohmen, und Sigmonden den eltern, graven zu Gleichen, hern zu Thonna, unsern lieben gefattern, raete und getreuen, als mittestamentarien.
[16] Doch behalten wir bevor, diß unser testament zu myndern, zu meren, von neuem zemachen, zuvorandern und zuwiderruffen, wan und wie ofte uns das gefellig ist und sein wirdet, weyll wir leben.
[17] Und des alles zu urkund haben wir unser secret zu ende dieser schrieft ydes halben pladts besonder gedruckt.
Und wir von gots gnaden Friderich, herzog zu Sachssen, des Heyligen Romischen Reichs ertzsmarsschalg und churfurst, lantgrave in Duringen und marggrave zu Meyssen, und von denselben gnaden gots, wir Hans Friderich, herzog zu Sachssen etc., Philips, herzog zu Brunschwig etc., und Sigmond der elter, grave zu Gleichen und her zu Thonna, bekennen offentlich, das dieser letzter wille unsers freuntlichen lieben bruders, gefattern, hern vaters, ohmen und gnedigen hern, herzog Johansen zu Sachssen, lantgraven in Duringen und marggraven zu Meyssen, mit aller unser wissen, willen und volwort gemacht, geordent und gesatzt ist, in alle seinen artickeln nichts dovon gesondert. Wollen ouch dasselbig nach alle seinem inhalt treulich und ongeverlich volziehen und außrichtn, und des zu urkunde haben wir solchs mit unsern ufgedruckten secreten mithelffen zusiegeln befestigen und beschliessen lassen. So gebrauchen wir herzog Hans Friderich zu Sachssen etc. der andern testamentarien secreten, dan wir nochzurzeit kein eigens gehabt. Hiebey sein gewest und gezeugen unsere rete und lieben getreuen Heinrich vom Ende, ritter, Fabian von Feyltzsch, Friderich Thun, houbtman zu Weymar, Wolf von Weyssenbach, ritter, Nyckel vom Ende, marsschalg und Burckhart Hundt, amptman zu Gota.
Zitierempfehlung:
Nr. 452. In: Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung. Online-Edition: https://bakfj.saw-leipzig.de/print/452 [Datum des Zugriffs: 15.01.2025]
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