Nr. 380 Äbtissin Appolonia [Pesch] des Zisterzienserklosters Sitzenroda, Konvent des Zisterzienserinnenklosters Sitzenroda an Kf. Friedrich
1. Mai 1516 (am Tage Philippi und Jacobi) · Sitzenroda · Brief · Ausfertigung · deutsch
A:
LATh – HStA Weimar, EGA, Reg. B 1031, fol. 30rv (Ausfertigung).
[1] Äbtissin Apollonia [Pesch] und der Konvent des Zisterzienserinnenklosters Sitzenroda teilen Kf. Friedrich mit, dass Äbtissin Apollonia von den Mitgliedern des Konvents frei gewählt und von den Ordensoberen und von Bf. [Johann] von Meißen bestätigt wurde. [2] Die kfl. Amtleute haben auf Anweisung des Kf. den Untertanen des Klosters verboten, die jährlichen Zinsen zu zahlen. Diese werden aber dringend benötigt. Daher bitten die Äbtissin und der Konvent den Kf., ihr Kloster bei den bisherigen Freiheiten zu belassen und die Zinszahlungen wieder zuzulassen.
[1] Durchlauchtigster, hochgeboner churfurst, gnedigster herre, e. f. g. sint unser underthenige vorpflichte dinste unsers hochsten vormogens alzceit zuvor und bereit. Gnedigster herre, e. f. g. gebin wir yn demut zubedenckin, wie nach tode der forigen epteschynne der got zelige die sammelunge unsers closters nach aussatzunge unsers ordens freye wehelunge dise yzunder eptischynne bey unsern gewissen von den eldisten und meisten gelertn und von unß unserm g. h. von Meyssen bestetiget. [2] Nach deme seiner gnaden zustendiger, habin e. f. g. durch e. g. amptleuthe unsern vorwanthen lassen vorbiten, uns die zcinse wie jerlich pflichtig nicht zu reichin. Szo wir dan sunst mit zcinsen nicht alle vorsorget seyn und unsere enthaldunge nichten anders, dan vom sulchem eynkommen, habin etc. Derhalb e. f. g. alz eynen bsundern liebhaber der gerechtikeit auch gotlicher dienst und gots heusser anruffen und ummbe gots willen bitten, uns unnd unser closter bey foriger steter gehabter freyheit lassen bleibin. Auch e. f. g. ungunst von uns armen kindern wendin und vorschaffen, das unsere arme leuthe die zcinse wie vor alders unß lassen pflegin, uff das wir gots dienst diste vleyssiger mochtin vorbrengin und unser leibis narunge gehaben. Auch das arme gestiffte in wirden und wesen gehaldin. Das sint wir bey dem almechtigem gote ummbe e. f. g. langlebin und glugzeligem stande in gots diensten beflissen zcuvor bitten und mit underthenigem gehorsam williger zuvorscholden.
[1] Durchlauchtigster, hochgeboner churfurst, gnedigster herre, e. f. g. sint unser underthenige vorpflichte dinste unsers hochsten vormogens alzceit zuvor und bereit. Gnedigster herre, e. f. g. gebin wir yn demut zubedenckin, wie nach tode der forigen epteschynne der got zelige die sammelunge unsers closters nach aussatzunge unsers ordens freye wehelunge dise yzunder eptischynne bey unsern gewissen von den eldisten und meisten gelertn und von unß unserm g. h. von Meyssen bestetiget. [2] Nach deme seiner gnaden zustendiger, habin e. f. g. durch e. g. amptleuthe unsern vorwanthen lassen vorbiten, uns die zcinse wie jerlich pflichtig nicht zu reichin. Szo wir dan sunst mit zcinsen nicht alle vorsorget seyn und unsere enthaldunge nichten anders, dan vom sulchem eynkommen, habin etc. Derhalb e. f. g. alz eynen bsundern liebhaber der gerechtikeit auch gotlicher dienst und gots heusser anruffen und ummbe gots willen bitten, uns unnd unser closter bey foriger steter gehabter freyheit lassen bleibin. Auch e. f. g. ungunst von uns armen kindern wendin und vorschaffen, das unsere arme leuthe die zcinse wie vor alders unß lassen pflegin, uff das wir gots dienst diste vleyssiger mochtin vorbrengin und unser leibis narunge gehaben. Auch das arme gestiffte in wirden und wesen gehaldin. Das sint wir bey dem almechtigem gote ummbe e. f. g. langlebin und glugzeligem stande in gots diensten beflissen zcuvor bitten und mit underthenigem gehorsam williger zuvorscholden.
Zitierempfehlung:
Nr. 380. In: Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung. Online-Edition: https://bakfj.saw-leipzig.de/print/380 [Datum des Zugriffs: 21.05.2025]
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