Nr. 1225 [Georg] Spalatin an Kf. [Friedrich]
[zwischen April und Juni 1521] · Brief · Ausfertigung · deutsch
A:
LATh – HStA Weimar, EGA, Reg. N 160, fol. 1rv (Ausfertigung).
B:
FB Gotha, Chart. A 1289 I, fol. 113r (Abschrift).
Editionen:
Berbig: Spalatiniana 1908, S. 28f., Nr. XVII (Volltext, nach Überlieferung B, in den August 1520 datiert).; Waltz: Epistolae Reformatorum, S. 120, Nr. 3 (Volltext, nach Überlieferung A, in das Jahr 1520 datiert).
Berbig, Georg: Spalatiniana. In: Theologische Studien und Kritiken 81 (1908), S. 27–61, 245–271.
Waltz, Otto: Epistolae Reformatorum. In: Zeitschrift für Kirchengeschichte 2 (1878). <https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11372031>, S. 117-188.
Bemerkung:
Das Schreiben entstand zwischen April und Juni 1521. Dafür spricht, dass der erwähnte Ingolstädter Druck der Bulle „Exsurge Domine“ mit dem Mandat Bf. Gabriels von Eichstätt vom 24. Oktober 1520 frühestens Ende Oktober 1520 publiziert wurde (VD16 K 273). Zudem erwähnt Spalatin Briefe aus seiner Heimat, die er disen winter erhalten hat, d. h. er schaut auf den Winter 1520/21 zurück. Unklar ist, welches mandat Ks. Karls V. in Punkt [3] gemeint ist. Es kommen das Sequestrationsmandat zur Verbrennung von Luthers Büchern vom 10. März 1521 oder das Ende Mai 1521 erlassene Wormser Edikt in Frage.
[1] [Georg] Spalatin teilt Kf. [Friedrich] mit, dass das buchlen, das er von Hz. Georg von Sachsen erhalten hat, lediglich ein Druck der Bulle [„Exsurge Domine“] ist, die er schon von [Johannes] Eck bekommen hat. [2] Am Beginn des Büchleins steht das Mandat Bf. [Gabriels] von Eichstätt, dessen Übersetzung Spalatin anbei übersendet. Spalatin meint, dass der Bf. zum Handeln gedrängt wurde. Er glaubt nicht an den Erfolg des Mandats, da er zahlreiche Briefe in diesem Winter aus seiner Heimat, die dem Bistum Eichstätt zugehörig ist, erhalten hat, die darüber nichts berichteten. Sein Bruder Stephan [Burkhardt] schrieb, dass der ganze Rat der Stadt [Spalt] für Martin [Luther] ist. [Burkhardt] möchte ständig neue Bücher Luthers haben. [3] Der Prior [Johannes Faber] des Dominikanerklosters Augsburg berichtete, dass das mandat Ks. Karls V. gegen Luther verbreitet wird.
Zitierempfehlung:
Nr. 1225. In: Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung. Online-Edition: https://bakfj.saw-leipzig.de/print/1225 [Datum des Zugriffs: 28.04.2025]
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