[1] Ulrich von Hutten erklärt Kf. Friedrich seine Erkenntnis, dass man sich gegen die römische Tyrannis stellen muss. Es gibt Bestrebungen, Hutten gefangen zu nehmen und nach Rom zu überstellen. [2] Hutten verweist auf die gegen Martin Luther jetzt ausgestellte Bulle [„Exsurge Domine“] und warnt vor Papst Leo X., der nur vorgibt, es gut zu meinen, aber grausam ist. [3] Die Schuld Huttens und Luthers besteht nur darin, dass sie die evangelische Lehre wieder aufgedeckt haben und die Dienstbarkeit Deutschlands, dem Freiheit zusteht, gegenüber Rom nicht gestatten. Dies missfällt dem Papst und schadet der römischen [Kurie], aber es gefällt Christus und nutzt dem Reich. [4] Hutten verweist auf Übergriffe durch Rom und Missstände in der christlichen Kirche. Der Stuhl zu Rom maßt sich ein Vorrecht an, obwohl er nur nach weltlicher Herrschaft trachtet, die ihm nicht zusteht. Doch diese Herrschaft wird vergehen. Hutten fordert die Menschen, vor allem die Fürsten und speziell Kf. Friedrich, zum Widerstand und zur Unterstützung von Luther und ihm auf. Als Vorbilder dienen Ereignisse der Geschichte. [5] Hutten verweist darauf, dass das Vorhaben nicht ohne Töten und Blutvergießen durchzuführen ist. Die Gewalt ist aber gerechtfertigt. [6] Hutten kritisiert den Geldfluss aus dem Reich nach Rom und die dortige Nutzung des Geldes, besonders durch Leo X. [7] Hutten begründet seine Vorschläge zur künftigen Stellung des Kaisers, Papstes und der Geistlichen sowie zum Umgang mit den Mönchen.
Zitierempfehlung:
Nr. 1119. In: Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung. Online-Edition: https://bakfj.saw-leipzig.de/print/1119 [Datum des Zugriffs: 03.05.2025]
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