[1] Martin Leubel, Bürger zu Leipzig, erinnert Kf. Friedrich und Hz. Johann an seine bisherigen Wohltaten, die der Stadt Jena zugute gekommen sind. Entsprechend wollte er auch die Kirche St. Michael durch den Bau einer steinernen Empore für die Nonnen des Zisterzienserinnenklosters fördern. Bisher verrichten die Nonnen ihre Stundengebete und Gottesdienste auf einem hölzernen Chor, der jedoch nicht feuersicher ist und den Kirchenraum verstellt, wie Kf. Friedrich und Hz. Johann selbst gesehen haben. Mit Kenntnis und Empfehlung des Schossers [Sebastian Wöllner], des Rats der Stadt Jena und anderer Sachverständiger sowie auf Bitten und mit Einverständnis der Nonnen hat Leubel zu seiner Seelen Seligkeit den Steinmetzmeister Hieronymus aus Jena mit dem Bau beauftragt. Dafür hat er ihm bereits eine Anzahlung geleistet. [2] Als Leubel heute auf eigene Kosten von Leipzig nach Jena in der Erwartung gekommen ist, dass die Steine für das Gewölbe seiner Forderung entsprechend fertig zugehauen sind und der Bau vorbereitet ist, damit bei besserem Wetter umso schneller weitergearbeitet werden kann, hat er festgestellt, dass der Steinmetz die Arbeit sehr nachlässig angeht und unter anderem im Verzug mit dem Behauen der Steine ist. [3] Wenn dieser Bau dem Kf. und dem Hz. nicht entgegen ist, bittet Leubel sie, dass sie in Jena befehlen, den Bau schleunigst fortzusetzen und was dafür nötig ist zu unternehmen. Was Leubel tun kann, will er gern erfüllen.
Zitierempfehlung:
Nr. 680. In: Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung. Online-Edition: https://bakfj.saw-leipzig.de/print/680 [Datum des Zugriffs: 02.08.2025]
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