[1] Propst, Dekan und Kapitel des Allerheiligenstifts zu Wittenberg teilen Kf. Friedrich ihre Meinung darüber mit, ob und wie man das Heiltum zum kommenden Termin zeigen soll. [2] Sie bitten Kf. Friedrich um seine Meinung und, falls er zustimmt, um eine Anweisung an den Schosser [Gregor Burger] zu Wittenberg, der dafür sorgen soll, dass das Heiltum nicht entehrt wird.

[1] Durchleuchtichster hochgebornner furst und herre, e. kf. g. seind unßer gebet zu got und underthenige gehorßame dinste alzceit mit vleis zuvor. Gnedigster herre, e. kf. g. fugen wir undertheniglich wissen, das wir, ab man das heiligthum noch alter gewonheit nuh itzt schirkunfftig zceign solle, in ein bedencken und rathslag genommen. Und dem merrerem teil unßer gefelt, das man es zceige und nahmhafftig vorkundige, doch ane vormeldung einges ablas, wie dan auch vorm jhar gescheen, doch uff e. kf. g. vorbesserung. [2] Ist hirumb an e. kf. g. unßer underthenig bit, e. kf. g. geruge uns yr gemut und maynung darauff erkennen gebn, und ßo es den selben e. kf. g. der massen geliebn wurd, wolten als dan yrer kf. g. schosser alhy bevehlen, auffsehen zuhaben, das nicht mit schreien (wie dan vorm jahr durch einen mit vorwitz geschrihn) und sunst vorgenommen werden mocht, dodurch die zcaigung vorschympt, das hochwirdige heiligthum unert werden mocht. Das wolln wir mit unßern gebethn zu got und underthenigen gehorßamen dinsten alzceit gevlissen ßein zuvordienen. Bitten des ein gnedige antwort.
Zitierempfehlung:
Nr. 1585. In: Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung. Online-Edition: https://bakfj.saw-leipzig.de/print/1585 [Datum des Zugriffs: 08.06.2025]
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