[1] Abt David des Schottenklosters Erfurt erhielt das von Hz. Johann übersandte Schreiben der Heimbürgen, alten Leute und der ganzen Gemeinde zu Heygendorf an den Hz., in dem diese berichteten, dass Hermann Stackelberg, Dekan [des Marienstifts] zu Eisenach, auf die Vikarie, die er in der Kirche zu Heygendorf von den Vorgängern des Abts als Lehnsherren innehatte, verzichtet und dem Abt übergeben hat. Daraufhin soll der Abt die Stelle widerrechtlich einem anderen verliehen haben. [2] Dagegen erklärt Abt David dem Hz., dass er Hermann Stackelberg gebeten hatte, auf die Vikarie zu verzichten, da Stackelberg mit den Männern zu Heygendorf wegen der Vikarie in Streit geraten war, und da er über ausreichend andere geistliche Lehen verfügte. Die Stelle sollte einem armen Priester, der sich an die Fundationsbestimmungen halten wird, übergeben werden. Der Bitte des Abts entsprach Stackelberg, der Streit vermeiden wollte, und resignierte zugunsten eines armen Priesters, der noch mit keinem anderen geistlichen Lehn versorgt war. [3] Weil diese Lehnsübertragung der Gemeinde zu Heygendorf zugutekommen soll und durch Resignation und nicht durch Kollation erfolgte, bittet der Abt den Hz. darum, wegen des Schreibens derer von Heygendorf nicht über ihn verärgert zu sein, sondern die gute Absicht zu berücksichtigen. Hz. Johann soll bei der Gemeinde dafür sorgen, dass die Inbesitznahme der Stelle durch den Priester nicht verhindert wird. Als Gegenleistung will Abt David für den Hz. beten.
Zitierempfehlung:
Nr. 1653. In: Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung. Online-Edition: https://bakfj.saw-leipzig.de/print/1653 [Datum des Zugriffs: 22.08.2025]
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