Nr. 1538 Hans von der Planitz an Kf. Friedrich
· 22. März 1522 (am XXII. Tage Marcii) · Nürnberg · Brief · Ausfertigung · deutsch ·
A:
LATh – HStA Weimar, EGA, Reg. E 88, fol. 72r–74r, Zettel: 74r, ediert wird fol. 72rv (Ausfertigung, eigh., zu eigenen Händen).
Editionen:
Wülcker/Virck: Planitz Berichte, S. 114–117, Nr. 51 (Volltext).; Kolde: Friedrich der Weise, S. 61, Nr. 1 (Teiledition).
Des kursächsischen Rathes Hans von der Planitz Berichte aus dem Reichsregiment in Nürnberg 1521–1523, hrsg. von Ernst Wülcker und Hans Virck (Schriften der königlich sächsischen Kommission für Geschichte 3). Leipzig 1899.
Kolde, Theodor: Friedrich der Weise und die Anfänge der Reformation. Eine kirchenhistorische Skizze mit archivalischen Beilagen. Erlangen 1881. <https://www.digitale-sammlungen.de/en/view/bsb11610133>.
[1] Hans von der Planitz erhielt gestern neben einem Brief Hz. Johanns das Schreiben Kf. Friedrichs zusammen mit weiteren Briefen an ihn und den Wurzener Dekan Dietrich von Techwitz sowie die Instruktion [vgl. Nr. 1519] und die Abschrift des Briefes von Martin [Luther]. Er und Techwitz haben die Schreiben gelesen. Kf. Friedrich und Hz. Johann können aus dem beiliegenden Brief ersehen, wie sie ihre Aufgaben [in Nürnberg] erfüllt haben. [2] Reaktionen auf Martin [Luthers] Rückkehr nach Wittenberg. [3] Protest von Planitz wegen des Geleits für Mgf. Kasimir [von Brandenburg-Ansbach] zum Reichstag in Nürnberg. [4] Briefe Ks. [Karls V.] an Kf. Friedrich, Hz. Johann und Hz. Georg [von Sachsen]. [5] Abschrift eines Briefes an die Gesandten aus Konstanz mit Nachrichten über eine Schlacht bei Mailand zwischen Schweizern und Spaniern. [6] Ankunft weiterer Fürsten. [7] Nachschrift: Grüße von Dietrich von Techwitz. [8] Zettel: Nachrichten über die Bekämpfung der Türken in Ungarn.
[2] Aber doctor Martinus halben, das der widerumb gegen Wittenbergk komen, yst hie bereytt an erschollen, dan es meynem g. herrn, herczogk Yorgen, von stund an zu wissen wurden, byn auch, ehr myr e. curf. g. icztt gethane schrifftt zu kommen, von seynen gnaden angerett, ob ich wust, das doctor Martinus widerumb zu Wittenbergk were. Darauff ich seynen g. antwortt gab, ych hett dovon nicht gehortt, als sagett seyn g., er were wider aldo und zceygett es von stund an dem bischoff von Bambergk und dem stathelder an, die yn gutte weyll beyeynander yn heymlichem gesprech, sunderlich der bischoff und herczogk Yorge, waren. Weyll ich dan befunden, das sulchs dem stathelder angeczeygett und villeicht nicht e. curf. g. zum besten, hab ich nicht underlassen, heutt dato dem stathelder die copia zu lessen ubergeben und darneben e. curf. g. auch meynen g. herrn, herczogk Hansen, entschuldigett, das sulchs an wollen e. curf. und f. g. und an wissen beschen sey, seyn f. g. gebeten, wue seyn g. anlangen ader horen wurde, das villeicht e. curf. und f. g. etwas beschwerlichs hyrinen auffgelegett ader zu gemessen werden wolde, das seyn f. g. e. curf. und f. g. wolden entschuldigen, als sich e. curf. und f. g. des und aller freuntschafftt zu seynen f. g. vorsehen. Darauff sich seyn f. g. freuntlich erpoten, behilt also die copia zu uberlessen, dan es was gleich auff dem wege, do seyn g. und ich yn ratt gyngen. Do aber seyn f. g. yn ratt kamen, und noch des techants und meynem antragen wyr entwichen, hetten seyn g. die selben schrifftt von Martino dem bischoff von Bambergk und herczogk Yorgen zu lessen auch ubergeben. Darnoch wurde myr die copia wider zu handen gesteltt und hab noch nichts darauff vormergken mogen, ab es ynen gefall ader nichtt. Woll bin ich angesucht, abschrifftt do von zu geben, das ich bis her, weyll ich des von e. curf. g. keynen sundern bevell, nicht hab thun wollen. Was aber yn dem e. curf. g. gemuett und will, will ich mich underthengks gehorsams halten.
[2] Aber doctor Martinus halben, das der widerumb gegen Wittenbergk komen, yst hie bereytt an erschollen, dan es meynem g. herrn, herczogk Yorgen, von stund an zu wissen wurden, byn auch, ehr myr e. curf. g. icztt gethane schrifftt zu kommen, von seynen gnaden angerett, ob ich wust, das doctor Martinus widerumb zu Wittenbergk were. Darauff ich seynen g. antwortt gab, ych hett dovon nicht gehortt, als sagett seyn g., er were wider aldo und zceygett es von stund an dem bischoff von Bambergk und dem stathelder an, die yn gutte weyll beyeynander yn heymlichem gesprech, sunderlich der bischoff und herczogk Yorge, waren. Weyll ich dan befunden, das sulchs dem stathelder angeczeygett und villeicht nicht e. curf. g. zum besten, hab ich nicht underlassen, heutt dato dem stathelder die copia zu lessen ubergeben und darneben e. curf. g. auch meynen g. herrn, herczogk Hansen, entschuldigett, das sulchs an wollen e. curf. und f. g. und an wissen beschen sey, seyn f. g. gebeten, wue seyn g. anlangen ader horen wurde, das villeicht e. curf. und f. g. etwas beschwerlichs hyrinen auffgelegett ader zu gemessen werden wolde, das seyn f. g. e. curf. und f. g. wolden entschuldigen, als sich e. curf. und f. g. des und aller freuntschafftt zu seynen f. g. vorsehen. Darauff sich seyn f. g. freuntlich erpoten, behilt also die copia zu uberlessen, dan es was gleich auff dem wege, do seyn g. und ich yn ratt gyngen. Do aber seyn f. g. yn ratt kamen, und noch des techants und meynem antragen wyr entwichen, hetten seyn g. die selben schrifftt von Martino dem bischoff von Bambergk und herczogk Yorgen zu lessen auch ubergeben. Darnoch wurde myr die copia wider zu handen gesteltt und hab noch nichts darauff vormergken mogen, ab es ynen gefall ader nichtt. Woll bin ich angesucht, abschrifftt do von zu geben, das ich bis her, weyll ich des von e. curf. g. keynen sundern bevell, nicht hab thun wollen. Was aber yn dem e. curf. g. gemuett und will, will ich mich underthengks gehorsams halten.
Zitierempfehlung:
Nr. 1538. In: Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung. Online-Edition: https://bakfj.saw-leipzig.de/print/1538 [Datum des Zugriffs: 18.07.2025]
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