Nr. 1570 Hans von der Planitz an Kf. Friedrich
· 11. April 1522 (Freitag nach Judica, den XI. Tag Aprilis) · Nürnberg · Brief · Ausfertigung · deutsch
A:
LATh – HStA Weimar, EGA, Reg. E 88, fol. 98r–101v (Ausfertigung, eigh., zu eigenen Händen).
Edition:
Wülcker/Virck: Planitz Berichte, S. 134–139, Nr. 58 (Volltext).
Des kursächsischen Rathes Hans von der Planitz Berichte aus dem Reichsregiment in Nürnberg 1521–1523, hrsg. von Ernst Wülcker und Hans Virck (Schriften der königlich sächsischen Kommission für Geschichte 3). Leipzig 1899.
[1] Hans von der Planitz erhielt gestern das Schreiben Kf. Friedrichs vom 31. März. Schreiben Ks. [Karls V.] in der Erfurter Sache. [2] Planitz will sich wegen der Abschrift des Briefes Martin [Luthers] an die Anweisung Kf. Friedrichs halten. Bisher hat er niemandem eine Abschrift gegeben. Besonders Hz. Georg [von Sachsen] bat um eine Abschrift, die er sicher nicht zum Besten Kf. Friedrichs verwendet hätte. Bf. [Wilhelm] von Straßburg las den Brief auch, wie Planitz bereits berichtete [Nr. 1557 Punkt 2]. Der Bf. hatte zuvor sechsmal gebeten, ihn lesen zu dürfen, so dass Planitz befürchtete, dass der Bf. argwöhnisch wird, wenn er ihm die Bitte abschlägt. [3] Verlauf des Reichstags. [4] Vor wenigen Tagen kam Johannes Torler, Vikar und Subdiakon in Meißen, aus Rom. Er sprach mit [Dietrich von Techwitz] und Planitz und berichtete von der Feigheit der Kardinäle gegenüber Martin [Luther]. Im Kardinalskollegium wurden zwei Briefe verfasst, einer an Hz. Georg, der andere an Bf. [Johann VII.] von Meißen, die Torler mitgegeben wurden. Darin werden die beiden ermahnt, alles zu unternehmen, um die Sache mit [Luther] zu beenden. Planitz meint, dass es Hz. Georg nicht gefallen wird, dass die Kardinäle so kleinmütig sind. Seit Hz. Georg Nürnberg verlassen hat, wurde nicht über die [Luther]sache gesprochen. [5] Abfertigung der ungarischen Gesandtschaft. Türkenhilfe. Nachrichten über Kriegshandlungen. [6] Gerüchte über den Tod Ebf. [Matthäus] von Salzburg. [7] Nachschrift: Bernhard von Hirschfeld teilte Planitz schriftlich mit, dass er noch länger in Nürnberg bleiben soll. Planitz will den Statthalter [Pfgf. Friedrich II.] um Erlaubnis bitten, über Ostern ein paar Tage nach Auerbach reiten zu dürfen. Er bittet Kf. Friedrich, darüber nicht verärgert zu sein.
Zitierempfehlung:
Nr. 1570. In: Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung. Online-Edition: https://bakfj.saw-leipzig.de/print/1570 [Datum des Zugriffs: 18.07.2025]
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