Nr. 1187 [Georg] Spalatin an Kf. [Friedrich]
[nach 21. Januar 1521] · [Worms] · Brief · Ausfertigung · deutsch
A:
LATh – HStA Weimar, EGA, Reg. O 368, fol. 4r–6r, Zettel: 6r (Ausfertigung, eigh.).
B:
FB Gotha, Chart. A 1289 I, fol. 132r–133v (Abschrift).
Editionen:
Berbig: Spalatiniana 1908, S. 37, Nr. XXIV (Teiledition, nach Überlieferung B).; Briefwechsel Justus Jonas, S. 48f., Nr. 45 (Teiledition, nach Überlieferung A).
Berbig, Georg: Spalatiniana. In: Theologische Studien und Kritiken 81 (1908), S. 27–61, 245–271.
Der Briefwechsel des Justus Jonas. Bd. 1, bearb. von Gustav Kawerau (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete 17). Halle 1884. <https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/85277/1>.
Bemerkung:
Zur Datierung: Am 21. Januar 1521 war Henning Göde, Propst des Allerheiligenstifts zu Wittenberg, gestorben. Der Brief Amsdorfs an Spalatin, dessen Inhalt Spalatin dem Kf. berichtet, datiert vom Todestag. Auch der Brief Martin Luthers an Spalatin, dessen Inhalt Spalatin dem Kf. berichtet, datiert vom 21. Januar 1521 (WA.Br 2, S. 251f., Nr. 369).
[1] [Georg] Spalatin berichtet Kf. [Friedrich], was ihm einige gute freund aus Wittenberg geschrieben haben: [2] Martin [Luther] bat Spalatin vor dem Hintergrund des Todes des Propstes [Henning Göde], des Weggangs Wolfgang [Stähelins] und des Gerüchts, dass auch [Matthäus Beskau] von seiner Lektion befreit wird, Johann Schwertfeger darin zu unterstützen, dass er die Lektion [Stähelins] in weltlichem Recht [an der Universität Wittenberg] bekommt. Auch Philipp [Melanchthon] hält Schwertfeger für geeignet. Die Stelle wäre für Schwertfeger gut und vielleicht würde dann aus einem Kleriker ein Laie werden. [3] [Nikolaus von] Amsdorf berichtete Spalatin vom Tod des Propstes und vom Schreiben der Universität [Wittenberg] an Kf. [Friedrich] mit der Bitte, dass der Kf. der Universität für die Nomination eines Nachfolgers eine Person benennt. Amsdorf hatte gehofft, dass Wolfgang [Stähelin] die juristische Lektion [Gödes] übernimmt, [Stähelin] wurde jedoch von Hz. Heinrich von Sachsen als Kanzler angestellt. So gibt es an der Universität zurzeit keinen geeigneten Juristen als Nachfolger. Wenn die Lehrstelle an der Juristenfakultät auf einem anderen Weg besetzt wird, könnte der Kf. als Propst auch eine Person aus einer anderen Fakultät vorschlagen. [4] [Andreas] Karlstadt bat Spalatin um Unterstützung, dass der Kf. ihm von den hinterlassenen geistlichen Lehen des gestorbenen Propstes eines überträgt. Von den Einkünften würde Karlstadt einen Schreiber finanzieren, den er dringend benötigt. [5] Zettel: Spalatin empfiehlt Kf. [Friedrich] den Lizentiaten beider Rechte Justus Jonas, Stiftsherr des Severistifts zu Erfurt. Diesen jungen gelehrten Priester kennt auch der kfl. Beichtvater [Jakob Vogt]. Wenn Jonas die juristische Lektur [Gödes] übernehmen würde, wäre dies zum Vorteil des Kf. und der Universität. Allerdings ist Jonas in [der Universität] Erfurt zur Theologie gewechselt. Spalatin schlägt als Möglichkeit vor, dass Justus Jonas mit Erlaubnis des Kf. [an der Universität Wittenberg] an der theologischen Fakultät lehrt und die juristische Lektion durch eine andere Person bekleiden lässt, die er aus seinen Einkünften aus der Propstei bezahlt.
Zitierempfehlung:
Nr. 1187. In: Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung. Online-Edition: https://bakfj.saw-leipzig.de/print/1187 [Datum des Zugriffs: 10.05.2025]
Lizenz:
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